Grand Slam und Masters Turniere 2017

French Open (ITFGS), Paris, Frankreich

vom 08. - 10. Juni

Donnerstag, 8. Juni

Sabine im Einzel-Halbfinale

Sabine hat das Einzelhalbfinale bei den French Open mit einem deutlichen Sieg (6:3/6:2) gegen Jordanne Whiley (GBR) erreicht und spielt morgen (Freitag) gegen Aniek Van Koot (NED) um den Einzug ins Finale. Van Koot hatte sich nach langem Kampf gegen die aktuelle Nummer 1 und Landsfrau J. Griffioen durchsetzen können (6:7(4)/6:0/6:3). Nach ziemlich genau einer Stunde Spielzeit war es geschafft, die Bielefelderin hatte nach einem Doppelfehler der Britin das Halbfinale erreicht. Es war nach dem wenig glücklichen Tagesverlauf schon bewundernswert, wie konzentriert Sabine das Match von Beginn an bestimmte und ihrer Gegnerin an diesem frühen Abend im hochsommerlichen Paris mit einer guten, phasenweise sogar starken Leistung, keine wirkliche Chance ließ. Der heutige lange Tag hatte, genau wie schon der Mittwoch, für erhebliche Unruhe gesorgt. Grund war vor allem die Bereitstellung und Koordination der Trainingseinheiten. Heute waren es nur 30 Minuten und gestern hatte nur Sabine keine Möglichkeit, mit Trainer B. Kerbein und Hittingpartner D. Vogt auf den Coarts in Roland Garros selbst trainieren zu können. Gott sei Dank ohne Folgen, aber ein Anlass, die Organisatoren stärker zu „fordern“. Nach dem Halbfinale Einzel (2. Ansetzung nach 11 Uhr am Freitag) werden am Nachmittag noch die Halbfinale im Doppel gespielt. Mit ihrer Partnerin Charlotte Famin (FRA) wird Sabine gegen die an Nummer 1 gesetzten Griffioen/V. Koot (beide NED) antreten. Freitag, 9. Juni

Eine ganz starke Leistung: Finale

In einem extrem spannenden Match gegen die Holländerin Aniek Van Koot gelang Sabine mit einem 7:6(2)/7:6(5) der Einzug in das Finale bei den French Open und sie wird morgen gegen Yui Kamiji (Japan) um den Einzeltitel bei diesem traditionsreichen Turnier in Roland Garros kämpfen. Kamiji konnte sich im zweiten Halbfinale gegen die Vorjahressiegerin M. Buis (Niederlande) ebenfalls in zwei Sätzen durchsetzen. Das Halbfinale gegen Van Koot war von Beginn an ausgeglichen, die Damen spielten auf „Augenhöhe“ und kämpften um jeden Punkt. In den das Spiel letztlich entscheidenden Momenten war es aber Sabine, die die Punkte machte und nach einem kurzen „Hänger“ Anfang des zweiten Satzes schnell wieder „in ihr Spiel“ zurück fand, sich nicht aus ihrem Konzept bringen ließ und souverän die beide Sätze entscheidenden Tie Breaks spielte. Für Sabine ist es morgen das dritte Einzelfinale bei den French Open. Nach ihrem Sieg 2013 musste sie sich im vergangenen Jahr gegen Buis im Finale geschlagen geben. Morgen geht Kamiji als Favoritin in das Finale, für Sabine war das Erreichen des Finales „… eines der bewegendsten Momente nach Monaten, die viel schwerer nicht sein konnten ..“. Entsprechend wird sie entspannt, aber hoch motiviert Samstag gegen 13 Uhr auf Coart 6 in das Finale gehen, unterstützt von ihrem Team und vielen treuen französischen Fans. Im Doppelhalbfinale mussten sich Sabine und ihre französische Partnerin Charlotte Famin am späten Nachmittag knapp gegen die an Nummer 1 gesetzten J. Griffioen/A. Van Koot (beide NED) mit 4:6/4:6 geschlagen geben. Der ersten Satz hätten Sabine und C. Famin durchaus für sich entscheiden können und im zweiten Satz gelang ihnen nach einem 2:5 angefeuert durch das französische Publikum fast der Ausgleich zum 5:5, weil die Holländerinnen zunehmend nervös wurden, letztlich aber mit etwas Glück den entscheidenden Punkt zum 6:4 machten. Samstag, 10. Juni

Runner-Up in Roland Garros nach unglücklicher

Finalniederlage

Sabine hat das Einzelfinale nach zwei Stunden Spielzeit und hartem Kampf knapp mit 5:7 und 4:6 gegen die aktuelle Nr.2 der Weltrangliste Yui Kamiji (Japan) verloren. Der Spielverlauf des Endspiels hätte unglücklicher nicht sein können: Sabine dominierte bis zum 2:1 das Spiel, hatte Spielball zum 3:1, als eine deutliche Fehlentscheidung des Stuhlschiedsrichters Sabine den Punkt kostete und die Japanerin zum 2:2 ausglich. Der Ball war deutlich hinter der Grundlinie gelandet, Sabine stoppte daraufhin das Spiel und markierte den Abdruck. "Der Ball war so klar im AUS, dass ich sicher war, der Stuhlschiedsrichter hätte es gesehen." Weit gefehlt, er zeigte überhaupt nicht nachvollziehbar - einen ganz anderen Abdruck, deutlich neben dem wirklichen Aufschlagpunkt (Anmerkung: Konnte ich als Beobachter in idealer Position nur bestätigen: eindeutig im Aus). Sabine verlor nach dieser Fehlentscheidung zunächst sichtbar den Faden und gab die nächsten 3 Spiele ab. "Da denkst du, so etwas kann dir dank Abdruck in einem Grand Slam Finale auf Asche nicht passieren und dann so etwas. Mein Problem in dem Moment war, dass ich mir 100 Prozent sicher war und es ein Spielball war - es ging mir daher so schnell nicht aus dem Kopf...." Trotz 2:5 Rückstand kämpfte sich Sabine aber wieder zurück und hatte schließlich bei 5:5 zwei Spielbälle zum 6:5. Ein Linienball von Kamiji und eine Rückhand von Sabine, die nur minimal außerhalb des Spielfelds aufschlug, sorgten für eine 6:5 Führung der Japanerin, die dann den ersten Satz mit 7:5 gewinnen konnte. Auch der zweite Satz war ausgeglichen. Nach einem Break zum 3:4 geriet die Sabine aber erneut 3:5 in Rückstand, holte zwar wieder auf, konnte aber leider zwei Spielbälle nicht zum 5:5 Ausgleich nutzen. Nach knapp zwei Stunden verwandelte Kamiji schließlich den Matchball zum 7:5,6:4. Schade, das Finale hätte auch anders ausgehen können, aber Sabine hat nur drei Monate nach der Amputation ihres Unterschenkels ein super Turnier gespielt und wie im Vorjahr - das Finale des Grand Slam Turniers erreicht und in Paris bewiesen, dass sie zur absoluten Weltspitze zählt und jede Spielerin schlagen kann. "Ich war mit dem Gesamtturnier sehr zufrieden. Es war mein 6. Grand Slam Einzelfinale und eines der emotionalsten Turniere. Nach meinem Finaleinzug im Halbfinale gegen Aniek Van Koot wurde ich von meinen Gefühlen überwältigt. Ich konnte nichts gegen die Tränen tun, ich war nach dem Matchball so emotional, dass diese einfach in den Augen standen. 2013 konnte ich hier das erste Mal den Titel holen. Damals widmete ich diesen meiner besten Freundin, Claudia Fornefeld, die Anfang 2013 an Krebs verstorben war. Sie ist seit dem jedes Jahr hier ‚bei mir’, es war 2012 das letzte Turnier, das wir gemeinsam besuchten. Außerdem waren die letzten Monate wirklich schwer für mich, sodass sich in so einem Moment dann alles entlädt, was sich an Emotionen angestaut hat." Nach der Siegerehrung ging es dann sofort mit dem Auto zurück nach Bielefeld, wartete doch am Sonntagmittag eine Rollstuhlpräsentation im Rahmen eines Bundesligaspiels in Hannover. Es blieben nach der ganz frühen Ankunft am Sonntagmorgen zwar nur wenige Stunden Schlaf, aber eine Zusage ist eine Zusage, wartete doch ein gemischtes Doppel mit Anna-Lena Grönefeld, Mirko Slomka und Rollstuhlspieler A. Dittmar. .
Jordanne Whiley (GBR)
A. V. Koot (NED)
Geschafft ….
C. Famin (FRA)
Foto: Bruno Vandenvelde

Wimbledon (ITFGS), London (GBR)

vom 13. - 16. Juli

Mittwoch, 12. Juli

Viertelfinale gegen M. Buis (NED)

Morgen ist es soweit, die Rollis starten mit dem Viertelfinale ihre erste Runde des Einzelwettbewerbs in Wimbledon, Freitag beginnt dann der Doppelwettbewerb mit dem Halbfinale. Sabines Gegnerin im Viertelfinale ist M. Buis (NED), das Match um den Einzug ins Halbfinale ist für die dritte Runde angesetzt, wird also ca. 15 Uhr (MESZ) beginnen. Betreut wird Sabine in London von Ingo Herzgerodt , Trainer von Anna-Lena Grönefeld und - genau wie Sabine - sehr zufrieden mit den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten. Doppelpartnerin ist, genau wie in den letzten Jahren, Lucy Shuker (GBR). Donnerstag, 13. Juli

Was für ein Match ….

Sabine im Einzelhalbfinale von Wimbledon

Die Matches zwischen Sabine und Marjolein Buis „unterliegen“ seit vielen Jahren einem besonderen Reiz. Manchmal emotional sehr aufgeladen, in der Regel immer kämpferisch und spannend und ein Dreisatzmatch ist nicht ungewöhnlich. Heute dauerte es exakt 2 Stunden und 42 Minuten Spielzeit, bis die Entscheidung gefallen war und Sabine als Siegerin auf Court 17 in Wimbledon zum Netz rollen konnte: Mit 4:6/7:6(6)/6:4 hat sie das Halbfinale erreicht und wird morgen (ab 12 Uhr MESZ) gegen Yui Kamiji (JPN), aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste, um den Einzug ins Finale spielen. Alle drei Sätze waren spannend, auf hohem Niveau, extrem knapp und es wurde um jeden Punkt gekämpft. Buis gelang im ersten Satz zunächst der etwas bessere Start, sie legte ein 2:0 vor, doch Sabine konnte ausgleichen, hatte dann beim Stand von 4:3 kurzzeitig ein Problem mit ihrem Aufschlag und vergab beim Stand von 4:4 und 40:0 die Chance auf eine 5:4 Führung. Hatte man geglaubt, dass der zweite Satz, der erst nach einem Tiebreak entschieden wurde, an Spannung nicht mehr zu überbieten sei, der hatte sich geirrt, Sabine und Marjolein Buis hielten das Match spannend und es war bis zum Stand von 4:4 absolut ausgeglichen. Nachdem sich die Damen in diesem Satz gegenseitig den Aufschlag abgenommen hatten, konnte Sabine bei eigenem starken Aufschlagspiel mit 5:4 in Führung gehen und mit dem zweiten Matchball das Viertelfinale für sich entscheiden. Etwas unverständlich ist, dass die Damen ihre Halbfinals schon in der ersten Runde vor den Herren spielen müssen, also nach der späten Ansetzung heute deutlich weniger Regenerationszeit haben als die Herren haben werden. Das zweite Halbfinale bestreiten Aniek Van Koot und Diede de Groot, beide Niederlande. Freitag, 14. Juli

Ein Traum wird wahr: Einzelfinale in Wimbledon

Sabine brauchte nach dem Match einige Zeit, um zu verstehen, was gerade passiert war: Mit einem 7:6(4)/1:6/7:6(4) gewann sie gegen die aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste Yui Kamiji (JPN) nach 2 Stunden und 5 Minuten. Das bedeutet, dass sie gut 6 Wochen nach dem Finale in Paris (Roland Garros) die Chance hat, ihren 3. Grandslam-Titel zu gewinnen. Gegnerin wird Diede de Groot (NED) sein, die ihre Landsfrau A. Van Koot relativ deutlich in zwei Sätzen (6:0/6:3) besiegte. Wie schon im Viertelfinale gegen M. Buis war das Match im ersten und entscheidenden dritten Satz an Spannung nicht zu überbieten. Jeder Punkt umkämpft und fast alle Spiele „eng“. Bereits im ersten Satz gelang Sabine gegen die stark beginnende junge Japanerin mit einer fulminanten Aufholjagd nach einem 1:5 nicht nur der Gleichstand zum 5:5, sie ging sogar mit 6:5 in Führung, musste in einem knappen Spiel noch 6:6 akzeptieren, konnte aber dann den Tiebreak relativ sicher mit 7:4 gewinnen. Mit 6:1 gewann Kamiji sicher den zweiten Satz und nach 1 Stunde und 19 Minuten war das Match wieder offen: 1:1. Im dritten Satz kam Sabine wieder zurück ins Spiel, konnte aber nicht verhindern, dass die Japanerin mit 4:1 in Führung ging. Hoch konzentriert „machte“ sie drei Spiele in Folge (4:4) und hatte beim Stand von 6:5 ihren ersten Matchball, konnte aber den 6:6 Ausgleich nicht verhindern und so musste wieder der Tiebreak die Entscheidung bringen. Nach einer 2:0 Führung und zwischenzeitlichem Rückstand (2:4) ließ Sabine sich nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte mit einer Rückhand ihren zweiten Matchball. Damit erfüllte sich der Traum von einem Finale in Wimbledon. Das Halbfinale gegen die favorisierten M. Buis/D. De Groot (beide NED) haben Sabine und Partnerin Lucy mit 4:6/6:1 verloren. Samstag, 15. Juli

Nur De Groot konnte in Wimbledon gegen Sabine

gewinnen

Sabine musste sich im Finale gegen die Holländerin Diede de Groot geschlagen geben. Sie unterlag in zwei Sätzen mit 0:6 und 4:6. „Diede hat mich im ersten Satz förmlich ‚überrannt’. Sie hat fehlerfrei gespielt, mich nicht ins Spiel kommen lassen. Im ersten Satz hat sie mir keine Chance gegeben und war einfach die bessere Spielerin.“ Der jungen De Groot war keinerlei Nervosität anzumerken, womit sie Sabine deutlich verunsicherte. Auf der anderen Seite hatte die Bielefelderin anfangs Mühe, ihrerseits die Nervosität abzulegen und eine Antwort auf das sehr druckvolle und direkte Spiel von De Groot zu finden. „Ich bin eine Rhythmusspielerin. Gegen Kamiji haben wir auf einem tiefen Platz gespielt, auf dem die Bälle kaum absprangen, das Finale fand dann auf einem großen, oft gespielten Platz statt, auf dem die Bälle viel höher absprangen, insbesondere weil De Groot mit so viel Spin agiert hat. Leider konnten wir auf dem Matchcourt vorher nicht trainieren, das hat im ersten Satz mit Sicherheit auch dazu beigetragen, dass ich Schwierigkeiten hatte, in das Match zu finden“, so Sabine. Sabine waren außerdem die langen Matches der Vortage anzumerken, sie wirkte gerade im ersten Satz doch nicht so „spritzig“ wie an den Vortagen. Während De Groot im Halbfinale und Viertelfinale insgesamt weniger als 3 Stunden auf dem Platz stand, musste Sabine in ihren letzten beiden Spielen vor dem Finale jeweils über die volle Distanz gehen und stand alleine am Freitag im Einzel- und Doppel mehr als vier Stunden auf dem Platz Besser als der erste Satz verlief schließlich der 2. Satz. Sabine nahm De Groot direkt den Aufschlag ab und ging mit 2:0 in Führung. Schließlich konnte die Holländerin aber wieder ausgleichen und erneut in Führung gehen. Wie ausgeglichen der 2. Satz war, zeigte am Ende auch die Statistik, nach der De Groot letztlich nur 3 Punkte mehr gewann als Sabine und den Satz letztlich mit 6:4 für sich entschied und so ihren ersten Grand Slam Titel gewann. Trotz der Finalniederlage zeigte Sabine sich nach dem Einzelfinale zufrieden: „Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich gerade das Finale verloren habe. Letztlich war Diede heute aber insgesamt die bessere Spielerin, was ich dann auch so akzeptiere. Das Turnier war für mich erneut sehr erfolgreich, vor allem wenn ich bedenke, dass ich bis letzten Montag noch gearbeitet habe, während sich alle anderen Spielerinnen im Rahmen eines Vorbereitungsturniers auf Rasen präparieren konnten. Wo ich stehe habe ich mit den letzten Spielen zeigen können, in denen ich auch die aktuelle Weltranglistenerste Yui Kamiji besiegen konnte, die 7 der letzten 8 Turniere gewonnen hat.“ Mit dem Erreichen des Finals gibt es heute am Abend noch ein ganz spezielle „Highlight“ in London, das Championsdinner, zu dem sich alle Finalisten des renomierten Rasenturniers treffen. Der Dresscode ist „hart“; der Smoking ist schon ausgesucht (in der „Wimbledon- Kleiderkammer“), Sabine war ausreichend vorbereitet angereist. In den nächsten Wochen geht es dann weiter mit den Turnieren in Berlin, Belgien, Nottingham, Österreich und Kanada, also ein volles Programm an, muss Sabine doch in den Ferien möglichst viele Weltranglistenpunkte sammeln, um sich mittelfristig unter den Top Acht der Welt zu behaupten zu können. Anfang September dann der nächste und letzte Grandslam (US Open) dieser Saison in New York. Die Qualifikation hat Sabine sicher und sie hofft, dass sie von Schulseite die Möglichkeit bekommt, die US Open spielen. Dies auch vor dem Hintergrund, weil Ingo (Herzgeroth) sie auch in New York betreuen würde, denn ….. die Zusammenarbeit hat hier in London hervorragend geklappt“.
Gruppenfoto der Topp-Spieler Rollstuhltennis
Ein gutes Team: Sabine und Ingo Herzgerodt
Foto: ITF
Diede De Groot NED)

US Open (ITFGS), New York (USA)

vom 07. - 10. September 2017

Kein Losglück beim letzten Grand Slam in dieser Saison

Leider konnte Sabine erst zwei Tage vor dem Turnierstart nach New York fliegen, der Beruf hatte Vorrang. Aus diesem Grund musste sie auch - im Gegensatz zu ihrer Konkurrenz - auf einen Start bei dem Super Series Turnier in der Woche davor in St. Louis verzichten. Nicht optimal war der nächste Tag, also der Tag vor dem ersten Match. Das schlechte Wetter zwang alle Rollstuhltennisspieler dazu, in die Halle auszuweichen und bei der Auslosung am Nachmittag „erwischte“ Sabine mit der Weltranglisten-Zweiten De Groot im Einzel und im Doppel mit Partnerin K. Montjane (RSA) die Top-Gesetzten De Groot/ Buis (beide NED), in beiden Wettbewerben fast den „Worst case“, gemessen an den Setzlisten. Trotz einiger Chancen in dem Einzel (Viertelfinale) gegen D. de Groot konnte Sabine nicht verhindern, dass sie den ersten Satz mit 2:6 abgeben musste. Der zweite Satz war von Beginn an ausgeglichen und jedes Spiel hart umkämpft. Entscheidend war das 9. Spiel beim Stand von 4:4. Sabine hatte, genau wie ihre Gegnerin, mehrfach die Chance, das 5:4 „zu machen“, letztlich war es aber die Niederländerin, die 5:4 in Führung ging und anschließend mit eigenem Aufschlag denn zweiten Satz mit 6:4 gewann und nach einem Sieg im Halbfinale gegen Landsfrau M. Buis (6:4/6:4) erst im Finale von Y. Kamiji (JPN) gestoppt wurde. Sabine haderte nach dem Match mit einigen strittigen Entscheidungen des Stuhlschiedsrichters. Ihr Pech war, dass das Match ausgerechnet auf einem Platz ohne „Hawk Eye“ stattfand, was den Spielerinnen bei strittigen Bällen einen „Videobeweis“ ermöglicht hätte und eine Korrektur eventueller Fehlentscheidungen. Mit Doppelpartnerin K. Montjane (RSA) hatten sie gegen De Groot/ Buis sowohl im ersten wie auch im zweiten Satz zwar Chancen, konnten diese aber letztlich nicht nutzen, sodass das Match in zwei Sätzen (3:6/2:6) gegen die an Nummer 1 gesetzten und späteren Turniersiegerinnen aus den Niederlanden verloren ging. Wie bereits in Wimbledon wurde Sabine auch bei den US Open vom Hannoveraner und Ex-ATP-Profi Ingo Herzgerodt betreut. Auch wenn das Ergebnis in New York ein anderes war als sich die beiden erhofft hatten, so wurde nach Wimbledon auch bei den US Open deutlich, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert.
Arbeiten gut zusammen: Ingo Herzgerodt und Sabine

Australian Open (ITFGS), Melbourne, Australien

vom 25. - 28. Jan

Mit starker Leistung ins Einzelhalbfinale

Mit ihrem kleinen Team Dennis Vogt (Coach) und dem australischen Trainer Greg Crump, der sie schon 2016 unterstützt hatte, konnte Sabine mit ihrem Saisonstart 2017 zufrieden sein und das trotz einer nicht unbedingt glücklichen Auslosung. Wie üblich wurden die aktuelle Nummer 1 (J. Griffioen, NED) und die Nummer 2 (Yui Kamiji, JPN) gesetzt und die anderen sechs Damen zugelost. Die Gruppe 1 mit Jiske Griffioen (gesetzt), Aniek Van Koot, De Groot (alle NED) und Sabine eine extrem starke Gruppe. Erste Gegnerin (Viertelfinale) war die „Aufsteigerin“ des Jahres 2016, Diede de Groot. „Ein harter Brocken, ich mag ihre Spielweise nicht: sie macht sehr viel Druck und ist extrem schnell.“, so der Kommentar von Sabine. Gut vorbereitet und hoch konzentriert gelang Sabine gegen die Niederländerin de Groot mit einem überzeugenden 6:4 6:3 Sieg der Einzug ins Halbfinale und damit war sie gegen die aktuelle Weltranglistenersten Jiske Griffeon (NED) gefordert. In dem Halbfinale gegen Jiske Griffioen (NED) zeigte Sabine von Beginn an eine starke Leistung und konnte die Partie sehr ausgeglichen gestalten, letztlich gelangen der Niederländerin aber die entscheidenden Punkte und sie musste sich mit einer 2:6 und 1:6 geschlagen geben. Insgesamt ein guter Start in das Tennisjahr 2017. Nach ihrem deutlichen Sieg in Sydney über die Holländerinnen Van Koot und D. De Groot (ab nächster Woche auf Platz 3 der WRL) in Melbourne musste sie sich in beiden hochklassigen Turnieren nur J. Griffioen geschlagen geben. Nach der schwierigen zweiten Saisonhälfte 2016 eine besonders anerkennenswerte Leistung, wobei sie selbst unmittelbar nach dem Match twitterte: „Es sollte nicht sein, ich bin etwas enttäuscht, denn die Spiele waren viel enger als es das Ergebnis zeigt. Glückwunsch an Jiske und alles Gute für das Finale!“ Mit den Punkten aus Rio und den „Verlusten“ ihrer Mitkonkurrentinnen wird sie ihren aktuellen Ranglistenplatz 7 noch nicht verbessern können, aber der Abstand zwischen Platz 3 und Platz 7 (Ellerbrock) beträgt nur noch ca. 200 Punkte, der auf Platz 6 (A. Van Koot, NED) exakt 60 Punkte. Im Doppelhalbfinale mussten sich Sabine mit Partnerin K. Krüger gegen Kamiji (JPN)/De Groot (NED) mit 3:6/1:6 geschlagen geben. „Im ersten Satz konnte das deutsche Doppel gegen die Favoritinnen gut mithalten und vom Spielverlauf hätte das Ergebnis auch anders herum aussehen können, es fehlte etwas Glück!“, so der Kommentar von Sabines Coach Dennis Vogt.
Greg Crump Dennis Vogt
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Man trifft sich immer mal wieder Sabine und „unser“ Boris

NEC Wheelchair Tennis Masters (GBR)

I TFMS vom 29. Nov - 03. Dez

Bitteres Saisonende für Sabine Freitag, 01. Dez

Für Sabine ist die Saison 2017 beendet. Beim Einzelmasters im englischen Loughborough zog sich die Bielefelderin in ihrem zweiten Gruppenspiel einen Muskelfaserriss im Bizeps des rechten Arms zu und musste schließlich in ihrem dritten Gruppenspiel aufgeben. Dabei hatte das Turnier so gut angefangen. Nach dem 6:4/6:4 am ersten Spieltag gegen Landsfrau K. Krüger hatte Sabine am Donnerstag die Weltranglistenerste Yui Kamiji (JPN) zwischenzeitlich am Rande einer Niederlage. Bis zu ihrer Verletzung ein Match auf absoluter Augenhöhe. Sabine brachte Kamiji in dem hochklassigen Match mit starken Ballwechseln und taktisch klugem und variablen Spiel immer wieder in Bedrängnis. Der 2. Spieltag wurde aber letztlich zu einem Wechselbad der Gefühle: „Gegen Yui lag ich 0:4 hinten, konnte den Satz noch drehen und mit 7:5 gewinnen. Beim Stand von 1:3 im zweiten Satz merkte ich dann bei einer Vorhand, dass etwas passiert ist, ab dem Zeitpunkt tat jeder Schlag weh.“ Die Bielefelderin nahm nach Satz zwei eine Verletzungspause. „In der teilte mir der Physio schon mit, dass er glaubte, ich hätte mir einen Muskelfaserriss im Bizeps zugezogen.“ Trotz Verletzung spielte Sabine das Match noch zu Ende, verhaltener, aber beim Stand von 3:5 hatte sie gute Chancen, auf 4:5 heranzukommen, verlor letztlich aber nach 2 Stunden und 10 Minuten Spielzeit mit 7:5/2:6/3:6. Damit war klar, dass das letzte Gruppenspiel gegen Aniek Van Koot (NED) entscheidend für den Einzug ins Halbfinale sein würde. „Für den Kopf war es schwierig. Du willst nicht aufgeben beim Masters, willst aber auch die nächste Saison nicht gefährden.“ Sabine entschied sich in Absprache mit der medizinischen Abteilung und entsprechender Behandlung schließlich für das Spiel gegen Van Koot. Hier kämpfte sie sich trotz der Verletzung bis in den Tiebreak, den sie schließlich unglücklich nach einer 5:3 Führung noch an die Niederländerin abgeben musste und so den ersten Satz mit 7:6(5) verlor. „Nachdem es sukzessive schlechter wurde, hat mir der Physio dann bei einer ‚medical time out’ nach Satz eins endgültig dazu geraten aufzugeben. Nachdem die Behandlung nur einen kurzen Effekt hatte, war klar, dass es keinen Sinn mehr hatte, noch weiter zu spielen. Selbst, wenn ich Satz zwei und drei noch gewonnen hätte, ich hätte kein weiteres Match mehr bestreiten können.“ Beim Stand von 6:7(5)/1:2 und einer Stunde und zehn Minuten Spielzeit gab Sabine schließlich schweren Herzens auf. „Viel frustrierender konnte die Saison nicht zu Ende gehen. Du kämpfst dich trotz der Verletzungssorgen der letzten Wochen wieder heran, bist auf einem guten Weg, wie schon in Wimbledon selbst gegen die Nummer 1 der Weltrangliste zu gewinnen und dann dieser Nackenschlag“, resümierte nach der Aufgabe eine sichtlich enttäuschte Sabine. Trotz dieser verständlichen Enttäuschung, insbesondere nach dem starken Match gegen Kamiji, kann Sabine stolz auf ihre Saison 2017 zurückblicken: Trotz Amputation und eingeschränkten Möglichkeiten, Turniere spielen zu können: 2x Grand –Slam-Finale (Roland Garros, Wimbledon), 1x Grand-Slam Halbfinale (Australian Open), Doppelfinale beim Masters. Die Verletzung wird Sabine zu einer mehrwöchigen Pause zwingen. Bleibt zu hoffen, dass sie rechtzeitig wieder fit ist, um die Saison 2018 in Australien zu beginnen. Am 8. Januar möchte Sabine sich dafür auf den Weg nach „down under“ machen.

Auftaktsieg im ersten Gruppenspiel

Mittwoch, 29. Nov

Mit einem Tag Verspätung war Sabine gestern am Abend in der Universitätsstadt Loughborough mit ihrem Trainer Ingo Herzgerodt angekommen. Früh genug, um an der offiziellen Eröffnung und der Auslosung teilnehmen zu können und danach noch eine kleine Trainingseinheit zu absolvieren. Ein Masters hat den „Rang“ von Weltmeisterschaften in anderen Sportarten und das Teilnehmerfeld ist auf die besten acht Athleten der Einzelrangliste bei den Damen und den Herren beschränkt, die zunächst in zwei Gruppen gegeneinander spielen. Die beiden Bestplatzierten qualifizieren sich für das Halbfinale. Die jeweiligen Gewinner spielen um den Masters (Weltmeister) Titel. Im Gegensatz zu den Grand Slam wird auch der dritte Platz ausgespielt. Sabine an Nummer drei gesetzt spielt in Gruppe 1 mit Y. Kamiji (Japan), A. Van Koot (NED) und K. Krüger (GER). In ihrem ersten Gruppenspiel gewann sie heute gegen Landsfrau Katharina Krüger (6:4/6:4). Nächste Gegnerin ist morgen (Donnerstag) die Nummer 1 der Rangliste Yui Kamiji (JPN).
Ingo Herzgerodt Sabine
Foto ITF

UNIQLO Wheelchair Doubles Masters (NED)

ITFMS vom 22. - 26. Nov

„Vizeweltmeistertitel“ für Sabine und Aniek Van Koot

Sonntag, 26. Nov 2017

Es sollte heute nicht sein, Aniek Van Koot (NED) und Sabine mussten Diede de Groot und Marjolein Buis (beide NED) den Turniersieg überlassen. Ungeachtet dieser Tatsache können sie stolz und zufrieden auf die letzten Tage beim Double Masters zurückblicken. Denn auch den ca. 250 300 Zuschauern des Finals wurde ein bis zum letzten Punkt spannendes Finale mit begeisternden Ballwechseln auf hohem Niveau geboten. Nachdem das deutsch-niederländische Doppel im ersten Satz beim Stand von 2:4 die Möglichkeit verpasste, auf 3:4 zu verkürzen und diesen Satz mit 2:6 abgeben musste, waren es Sabine und Aniek Van Koot, die nach einem 1:3 Rückstand im zweiten Satz mit 4:3 in Führung gingen. Nach einer längeren Zwangspause (Defekt an einem Rollstuhl) musste eine „kalte“ Sabine, die bisher auch im Finale mit ihrem starkem Aufschlagspiel überzeugt hatte, ein Break hinnehmen. Als dann trotz einer 40:15 Führung kein Rebreak (Aufschlag de Groot) und auch im nächsten Spiel die letzte Möglichkeit auf einen Satzgewinn (Aufschlagspiel Van Koot) nach langem Kampf nicht gelingen wollte, mussten sich Sabine und Aniek geschlagen geben. Schade, aber Sabine und Aniek Van Koot haben mit ihrem starken Auftritt überzeugt. Als „Nebeneffekt“ werden die gewonnenen Punkte als Runnerup natürlich den Stand von Sabines Punktekonto in der Rangliste um 2-3 Plätze verbessern. Bereits gestern hat Sabine sich nun auch endgültig für einen Start beim Einzelmasters (29.11. - 3.12.) entschieden. Sie wird am Dienstag, einen Tag später als ihre Konkurrenz, mit Coach Ingo Herzgerodt nach Großbritannien fliegen. „Mein Biokurs schreibt am Anreisetag noch eine Klausur, daher kann ich nicht eher weg.“ Inzwischen eine Situation, die Sabine kennt und eine gute Auslosung würde ihr mit Sicherheit helfen, gut in das Turnier in Loughborough zu starten.

Sabine und Aniek Van Koot spielen sich ins Finale

Samstag, 25. Nov

Mit einem verdienten Zweisatzsieg (6:3/6:4) gegen L. Shuker (GBR) und D. Mathewson (USA) haben Sabine und Aniek Van Koot (NED) beim Doppelmasters (Weltmeisterschaft) in Bemmel (NED) das Finale erreicht und werden morgen (ab ca. 13 Uhr) versuchen, sich für das 1:6/4:6 im ersten Gruppenspiel gegen de Groot/M. Buis (beide NED) zu „revanchieren“, die sich im zweiten Halbfinale (nach fast drei Stunden) in drei Sätzen (6:2/5:7/6:2) gegen C. Famin (FRA)/K. Montjane (RSA) durchsetzen konnten. Nach einer kurzen Anlaufphase hatten Sabine und Partnerin A. Van Koot zu ihrem Spiel gefunden und es gelang ihnen zunehmend, nicht nur das Match zu bestimmen, sondern auch an den entscheidenden Stellen des Halbfinals gegen das stark aufspielende britisch-amerikanische Doppel ihre Punkte zu machen. Shuker/Mathewson waren die erwartet starken Gegnerinnen, hatten sie sich doch als Erstplatzierte ihrer Gruppe für das Halbfinale qualifiziert. Der bisherige Erfolg von Van Koot und Sabine ist unter den gegebenen Umständen unerwartet: beide hatten vor dem Event noch nie zusammen im Doppel gespielt, benötigten daher auch das erste Spiel der Gruppenmatches, um in das Turnier zu finden. „Das erste Spiel mussten wir viel ausprobieren, um uns zu organisieren. Aniek und ich kennen uns schon lange, verstehen uns vor allem auch gut neben dem Platz. Das ist enorm wichtig und hat dazu beigetragen, dass wir gerade mit diesem Druck gut umgehen und bisher unser bestes Tennis abrufen konnten.“, so Sabine. Heute haben Sabine und Aniek gegen starke und gut eingespielte Gegnerinnen noch besser miteinander harmoniert und ein überzeugendes Match „abgeliefert“.

Sabine erreicht mit Partner Aniek Van Koot (NED) das

Halbfinale Freitag, 24. Nov

Sabine hat heute mit ihrer Partnerin Aniek Van Koot (NED) das Halbfinale beim Masters (Weltmeisterschaften) in Bemmel (NED) erreicht. Das an Nummer 3 gesetzte deutsch-niederländische Doppel musste sich zwar gestern im ersten Match der Gruppenspiele mit 1:6/4:6 gegen das an Nummer 1 gesetzte Doppel de Groot/Buis (beide NED) geschlagen geben, konnten sich aber heute mit einem 6:2/6:1 Sieg gegen K. Krüger (GER)/G. Capocci (ITA) für die Runde der letzten Vier qualifizieren. Halbfinalgegnerinnen sind L. Suker (GBR) und D. Mathewson (USA). Das über weite Strecken auf hohem Niveau gespielte Gruppenspiel gegen de Groot/Buis spiegelt vom Ergebnis zumindest nicht im ersten Satz - den wirklichen Spielverlauf wieder. Die Spiele waren „eng“, aber in den entscheidenden Momenten machte sich das gewohnte Zusammenspiel zwischen de Groot /Buis bemerkbar. Deutlich besser harmonierten Ellerbrock/ V. Koot schon im zweiten Satz und hätten diesen auch durchaus für sich entscheiden können. Auf jeden Fall haben Sabine und Aniek Van Koot morgen (Samstag) eine reelle Chance, dass Finale zu erreichen und dann die Möglichkeit, sich zu revanchieren, denn es wäre mehr als ein Wunder, wenn de Groot/Buis ihr Halbfinale gegen Montjane (RSA)/Famin (FRA) nicht gewinnen würden.
Sabine und Aniek Van Koot (NED)
Foto ITF
Foto ITF
von links: M. Buis und D. de Groot (beide NED)
Foto ITF
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Grand Slam und Masters Turniere 2017

Sabine Ellerbrock Rollstuhltennis

French Open (ITFGS), Paris, Frankreich

vom 08. - 10. Juni

Donnerstag, 8. Juni

Sabine im Einzel-Halbfinale

Sabine hat das Einzelhalbfinale bei den French Open mit einem deutlichen Sieg (6:3/6:2) gegen Jordanne Whiley (GBR) erreicht und spielt morgen (Freitag) gegen Aniek Van Koot (NED) um den Einzug ins Finale. Van Koot hatte sich nach langem Kampf gegen die aktuelle Nummer 1 und Landsfrau J. Griffioen durchsetzen können (6:7(4)/6:0/6:3). Nach ziemlich genau einer Stunde Spielzeit war es geschafft, die Bielefelderin hatte nach einem Doppelfehler der Britin das Halbfinale erreicht. Es war nach dem wenig glücklichen Tagesverlauf schon bewundernswert, wie konzentriert Sabine das Match von Beginn an bestimmte und ihrer Gegnerin an diesem frühen Abend im hochsommerlichen Paris mit einer guten, phasenweise sogar starken Leistung, keine wirkliche Chance ließ. Der heutige lange Tag hatte, genau wie schon der Mittwoch, für erhebliche Unruhe gesorgt. Grund war vor allem die Bereitstellung und Koordination der Trainingseinheiten. Heute waren es nur 30 Minuten und gestern hatte nur Sabine keine Möglichkeit, mit Trainer B. Kerbein und Hittingpartner D. Vogt auf den Coarts in Roland Garros selbst trainieren zu können. Gott sei Dank ohne Folgen, aber ein Anlass, die Organisatoren stärker zu „fordern“. Nach dem Halbfinale Einzel (2. Ansetzung nach 11 Uhr am Freitag) werden am Nachmittag noch die Halbfinale im Doppel gespielt. Mit ihrer Partnerin Charlotte Famin (FRA) wird Sabine gegen die an Nummer 1 gesetzten Griffioen/V. Koot (beide NED) antreten. Freitag, 9. Juni

Eine ganz starke Leistung: Finale

In einem extrem spannenden Match gegen die Holländerin Aniek Van Koot gelang Sabine mit einem 7:6(2)/7:6(5) der Einzug in das Finale bei den French Open und sie wird morgen gegen Yui Kamiji (Japan) um den Einzeltitel bei diesem traditionsreichen Turnier in Roland Garros kämpfen. Kamiji konnte sich im zweiten Halbfinale gegen die Vorjahressiegerin M. Buis (Niederlande) ebenfalls in zwei Sätzen durchsetzen. Das Halbfinale gegen Van Koot war von Beginn an ausgeglichen, die Damen spielten auf „Augenhöhe“ und kämpften um jeden Punkt. In den das Spiel letztlich entscheidenden Momenten war es aber Sabine, die die Punkte machte und nach einem kurzen „Hänger“ Anfang des zweiten Satzes schnell wieder „in ihr Spiel“ zurück fand, sich nicht aus ihrem Konzept bringen ließ und souverän die beide Sätze entscheidenden Tie Breaks spielte. Für Sabine ist es morgen das dritte Einzelfinale bei den French Open. Nach ihrem Sieg 2013 musste sie sich im vergangenen Jahr gegen Buis im Finale geschlagen geben. Morgen geht Kamiji als Favoritin in das Finale, für Sabine war das Erreichen des Finales „… eines der bewegendsten Momente nach Monaten, die viel schwerer nicht sein konnten ..“. Entsprechend wird sie entspannt, aber hoch motiviert Samstag gegen 13 Uhr auf Coart 6 in das Finale gehen, unterstützt von ihrem Team und vielen treuen französischen Fans. Im Doppelhalbfinale mussten sich Sabine und ihre französische Partnerin Charlotte Famin am späten Nachmittag knapp gegen die an Nummer 1 gesetzten J. Griffioen/A. Van Koot (beide NED) mit 4:6/4:6 geschlagen geben. Der ersten Satz hätten Sabine und C. Famin durchaus für sich entscheiden können und im zweiten Satz gelang ihnen nach einem 2:5 angefeuert durch das französische Publikum fast der Ausgleich zum 5:5, weil die Holländerinnen zunehmend nervös wurden, letztlich aber mit etwas Glück den entscheidenden Punkt zum 6:4 machten. Samstag, 10. Juni

Runner-Up in Roland Garros nach unglücklicher

Finalniederlage

Sabine hat das Einzelfinale nach zwei Stunden Spielzeit und hartem Kampf knapp mit 5:7 und 4:6 gegen die aktuelle Nr.2 der Weltrangliste Yui Kamiji (Japan) verloren. Der Spielverlauf des Endspiels hätte unglücklicher nicht sein können: Sabine dominierte bis zum 2:1 das Spiel, hatte Spielball zum 3:1, als eine deutliche Fehlentscheidung des Stuhlschiedsrichters Sabine den Punkt kostete und die Japanerin zum 2:2 ausglich. Der Ball war deutlich hinter der Grundlinie gelandet, Sabine stoppte daraufhin das Spiel und markierte den Abdruck. "Der Ball war so klar im AUS, dass ich sicher war, der Stuhlschiedsrichter hätte es gesehen." Weit gefehlt, er zeigte überhaupt nicht nachvollziehbar - einen ganz anderen Abdruck, deutlich neben dem wirklichen Aufschlagpunkt (Anmerkung: Konnte ich als Beobachter in idealer Position nur bestätigen: eindeutig im Aus). Sabine verlor nach dieser Fehlentscheidung zunächst sichtbar den Faden und gab die nächsten 3 Spiele ab. "Da denkst du, so etwas kann dir dank Abdruck in einem Grand Slam Finale auf Asche nicht passieren und dann so etwas. Mein Problem in dem Moment war, dass ich mir 100 Prozent sicher war und es ein Spielball war - es ging mir daher so schnell nicht aus dem Kopf...." Trotz 2:5 Rückstand kämpfte sich Sabine aber wieder zurück und hatte schließlich bei 5:5 zwei Spielbälle zum 6:5. Ein Linienball von Kamiji und eine Rückhand von Sabine, die nur minimal außerhalb des Spielfelds aufschlug, sorgten für eine 6:5 Führung der Japanerin, die dann den ersten Satz mit 7:5 gewinnen konnte. Auch der zweite Satz war ausgeglichen. Nach einem Break zum 3:4 geriet die Sabine aber erneut 3:5 in Rückstand, holte zwar wieder auf, konnte aber leider zwei Spielbälle nicht zum 5:5 Ausgleich nutzen. Nach knapp zwei Stunden verwandelte Kamiji schließlich den Matchball zum 7:5,6:4. Schade, das Finale hätte auch anders ausgehen können, aber Sabine hat nur drei Monate nach der Amputation ihres Unterschenkels ein super Turnier gespielt und wie im Vorjahr - das Finale des Grand Slam Turniers erreicht und in Paris bewiesen, dass sie zur absoluten Weltspitze zählt und jede Spielerin schlagen kann. "Ich war mit dem Gesamtturnier sehr zufrieden. Es war mein 6. Grand Slam Einzelfinale und eines der emotionalsten Turniere. Nach meinem Finaleinzug im Halbfinale gegen Aniek Van Koot wurde ich von meinen Gefühlen überwältigt. Ich konnte nichts gegen die Tränen tun, ich war nach dem Matchball so emotional, dass diese einfach in den Augen standen. 2013 konnte ich hier das erste Mal den Titel holen. Damals widmete ich diesen meiner besten Freundin, Claudia Fornefeld, die Anfang 2013 an Krebs verstorben war. Sie ist seit dem jedes Jahr hier ‚bei mir’, es war 2012 das letzte Turnier, das wir gemeinsam besuchten. Außerdem waren die letzten Monate wirklich schwer für mich, sodass sich in so einem Moment dann alles entlädt, was sich an Emotionen angestaut hat." Nach der Siegerehrung ging es dann sofort mit dem Auto zurück nach Bielefeld, wartete doch am Sonntagmittag eine Rollstuhlpräsentation im Rahmen eines Bundesligaspiels in Hannover. Es blieben nach der ganz frühen Ankunft am Sonntagmorgen zwar nur wenige Stunden Schlaf, aber eine Zusage ist eine Zusage, wartete doch ein gemischtes Doppel mit Anna-Lena Grönefeld, Mirko Slomka und Rollstu hlspieler A. Dittmar. .
J. Whiley (GBR)
A. V. Koot (NED)
Geschafft ….
C. Famin (FRA)
Foto: Bruno Vandenvelde

Wimbledon (ITFGS), London (GBR)

vom 13. - 16. Juli

Mittwoch, 12. Juli

Viertelfinale gegen M. Buis (NED)

Morgen ist es soweit, die Rollis starten mit dem Viertelfinale ihre erste Runde des Einzelwettbewerbs in Wimbledon, Freitag beginnt dann der Doppelwettbewerb mit dem Halbfinale. Sabines Gegnerin im Viertelfinale ist M. Buis (NED), das Match um den Einzug ins Halbfinale ist für die dritte Runde angesetzt, wird also ca. 15 Uhr (MESZ) beginnen. Betreut wird Sabine in London von Ingo Herzgerodt , Trainer von Anna-Lena Grönefeld und - genau wie Sabine - sehr zufrieden mit den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten. Doppelpartnerin ist, genau wie in den letzten Jahren, Lucy Shuker (GBR). Donnerstag, 13. Juli

Was für ein Match ….

Sabine im Einzelhalbfinale von Wimbledon

Die Matches zwischen Sabine und Marjolein Buis „unterliegen“ seit vielen Jahren einem besonderen Reiz. Manchmal emotional sehr aufgeladen, in der Regel immer kämpferisch und spannend und ein Dreisatzmatch ist nicht ungewöhnlich. Heute dauerte es exakt 2 Stunden und 42 Minuten Spielzeit, bis die Entscheidung gefallen war und Sabine als Siegerin auf Court 17 in Wimbledon zum Netz rollen konnte: Mit 4:6/7:6(6)/6:4 hat sie das Halbfinale erreicht und wird morgen (ab 12 Uhr MESZ) gegen Yui Kamiji (JPN), aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste, um den Einzug ins Finale spielen. Alle drei Sätze waren spannend, auf hohem Niveau, extrem knapp und es wurde um jeden Punkt gekämpft. Buis gelang im ersten Satz zunächst der etwas bessere Start, sie legte ein 2:0 vor, doch Sabine konnte ausgleichen, hatte dann beim Stand von 4:3 kurzzeitig ein Problem mit ihrem Aufschlag und vergab beim Stand von 4:4 und 40:0 die Chance auf eine 5:4 Führung. Hatte man geglaubt, dass der zweite Satz, der erst nach einem Tiebreak entschieden wurde, an Spannung nicht mehr zu überbieten sei, der hatte sich geirrt, Sabine und Marjolein Buis hielten das Match spannend und es war bis zum Stand von 4:4 absolut ausgeglichen. Nachdem sich die Damen in diesem Satz gegenseitig den Aufschlag abgenommen hatten, konnte Sabine bei eigenem starken Aufschlagspiel mit 5:4 in Führung gehen und mit dem zweiten Matchball das Viertelfinale für sich entscheiden. Etwas unverständlich ist, dass die Damen ihre Halbfinals schon in der ersten Runde vor den Herren spielen müssen, also nach der späten Ansetzung heute deutlich weniger Regenerationszeit haben als die Herren haben werden. Das zweite Halbfinale bestreiten Aniek Van Koot und Diede de Groot, beide Niederlande. Freitag 14. Juli

Ein Traum wird wahr: Einzelfinale in Wimbledon

Sabine brauchte nach dem Match einige Zeit, um zu verstehen, was gerade passiert war: Mit einem 7:6(4)/1:6/7:6(4) gewann sie gegen die aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste Yui Kamiji (JPN) nach 2 Stunden und 5 Minuten. Das bedeutet, dass sie gut 6 Wochen nach dem Finale in Paris (Roland Garros) die Chance hat, ihren 3. Grandslam-Titel zu gewinnen. Gegnerin wird Diede de Groot (NED) sein, die ihre Landsfrau A. Van Koot relativ deutlich in zwei Sätzen (6:0/6:3) besiegte. Wie schon im Viertelfinale gegen M. Buis war das Match im ersten und entscheidenden dritten Satz an Spannung nicht zu überbieten. Jeder Punkt umkämpft und fast alle Spiele „eng“. Bereits im ersten Satz gelang Sabine gegen die stark beginnende junge Japanerin mit einer fulminanten Aufholjagd nach einem 1:5 nicht nur der Gleichstand zum 5:5, sie ging sogar mit 6:5 in Führung, musste in einem knappen Spiel noch 6:6 akzeptieren, konnte aber dann den Tiebreak relativ sicher mit 7:4 gewinnen. Mit 6:1 gewann Kamiji sicher den zweiten Satz und nach 1 Stunde und 19 Minuten war das Match wieder offen: 1:1. Im dritten Satz kam Sabine wieder zurück ins Spiel, konnte aber nicht verhindern, dass die Japanerin mit 4:1 in Führung ging. Hoch konzentriert „machte“ sie drei Spiele in Folge (4:4) und hatte beim Stand von 6:5 ihren ersten Matchball, konnte aber den 6:6 Ausgleich nicht verhindern und so musste wieder der Tiebreak die Entscheidung bringen. Nach einer 2:0 Führung und zwischenzeitlichem Rückstand (2:4) ließ Sabine sich nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte mit einer Rückhand ihren zweiten Matchball. Damit erfüllte sich der Traum von einem Finale in Wimbledon. Das Halbfinale gegen die favorisierten M. Buis/D. De Groot (beide NED) haben Sabine und Partnerin Lucy mit 4:6/6:1 verloren. Samstag, 15. Juli

Nur De Groot konnte in Wimbledon gegen Sabine

gewinnen

Sabine musste sich im Finale am Samstag gegen die Holländerin Diede de Groot geschlagen geben. Sie unterlag in zwei Sätzen mit 0:6 und 4:6. „Diede hat mich im ersten Satz förmlich ‚überrannt’. Sie hat fehlerfrei gespielt, mich nicht ins Spiel kommen lassen. Im ersten Satz hat sie mir keine Chance gegeben und war einfach die bessere Spielerin.“ Der jungen De Groot war keinerlei Nervosität anzumerken, womit sie Sabine deutlich verunsicherte. Auf der anderen Seite hatte die Bielefelderin anfangs Mühe, ihrerseits die Nervosität abzulegen und eine Antwort auf das sehr druckvolle und direkte Spiel von De Groot zu finden. „Ich bin eine Rhythmusspielerin. Gegen Kamiji haben wir auf einem tiefen Platz gespielt, auf dem die Bälle kaum absprangen, das Finale fand dann auf einem großen, oft gespielten Platz statt, auf dem die Bälle viel höher absprangen, insbesondere weil De Groot mit so viel Spin agiert hat. Leider konnten wir auf dem Matchcourt vorher nicht trainieren, das hat im ersten Satz mit Sicherheit auch dazu beigetragen, dass ich Schwierigkeiten hatte, in das Match zu finden“, so Sabine. Sabine waren außerdem die langen Matches der Vortage anzumerken, sie wirkte gerade im ersten Satz doch nicht so „spritzig“ wie an den Vortagen. Während De Groot im Halbfinale und Viertelfinale insgesamt weniger als 3 Stunden auf dem Platz stand, musste Sabine in ihren letzten beiden Spielen vor dem Finale jeweils über die volle Distanz gehen und stand alleine am Freitag im Einzel- und Doppel mehr als vier Stunden auf dem Platz Besser als der erste Satz verlief schließlich der 2. Satz. Sabine nahm De Groot direkt den Aufschlag ab und ging mit 2:0 in Führung. Schließlich konnte die Holländerin aber wieder ausgleichen und erneut in Führung gehen. Wie ausgeglichen der 2. Satz war, zeigte am Ende auch die Statistik, nach der De Groot letztlich nur 3 Punkte mehr gewann als Sabine und den Satz letztlich mit 6:4 für sich entschied und so ihren ersten Grand Slam Titel gewann. Trotz der Finalniederlage zeigte Sabine sich nach dem Einzelfinale zufrieden: „Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich gerade das Finale verloren habe. Letztlich war Diede heute aber insgesamt die bessere Spielerin, was ich dann auch so akzeptiere. Das Turnier war für mich erneut sehr erfolgreich, vor allem wenn ich bedenke, dass ich bis letzten Montag noch gearbeitet habe, während sich alle anderen Spielerinnen im Rahmen eines Vorbereitungsturniers auf Rasen präparieren konnten. Wo ich stehe habe ich mit den letzten Spielen zeigen können, in denen ich auch die aktuelle Weltranglistenerste Yui Kamiji besiegen konnte, die 7 der letzten 8 Turniere gewonnen hat.“ Mit dem Erreichen des Finals gibt es heute am Abend noch ein ganz spezielle „Highlight“ in London, das Championsdinner, zu dem sich alle Finalisten des renomierten Rasenturniers treffen. Der Dresscode ist „hart“; der Smoking ist schon ausgesucht (in der W i m b l e d o n - Kleiderkammer“), Sabine war ausreichend vorbereitet angereist. In den nächsten Wochen geht es dann weiter mit den Turnieren in Berlin, Belgien, Nottingham, Österreich und Kanada, also ein volles Programm an, muss Sabine doch in den Ferien möglichst viele Weltranglistenpunkte sammeln, um sich mittelfristig unter den Top Acht der Welt zu behaupten zu können. Anfang September dann der nächste und letzte Grandslam (US Open) dieser Saison in New York. Die Qualifikation hat Sabine sicher und sie hofft, dass sie von Schulseite die Möglichkeit bekommt, die US Open spielen. Dies auch vor dem Hintergrund, weil Ingo (Herzgeroth) sie auch in New York betreuen würde, denn ….. die Zusammenarbeit hat hier in London hervorragend geklappt“.

US Open (ITFGS), New York (USA)

vom 07. - 10. September 2017

Kein Losglück beim letzten Grand Slam in dieser Saison

Leider konnte Sabine erst zwei Tage vor dem Turnierstart nach New York fliegen, der Beruf hatte Vorrang. Aus diesem Grund musste sie auch - im Gegensatz zu ihrer Konkurrenz - auf einen Start bei dem Super Series Turnier in der Woche davor in St. Louis verzichten. Nicht optimal war der nächste Tag, also der Tag vor dem ersten Match. Das schlechte Wetter zwang alle Rollstuhltennisspieler dazu, in die Halle auszuweichen und bei der Auslosung am Nachmittag „erwischte“ Sabine mit der Weltranglisten- Zweiten De Groot im Einzel und im Doppel mit Partnerin K. Montjane (RSA) die Top-Gesetzten De Groot/ Buis (beide NED), in beiden Wettbewerben fast den „Worst case“, gemessen an den Setzlisten. Trotz einiger Chancen in dem Einzel (Viertelfinale) gegen D. de Groot konnte Sabine nicht verhindern, dass sie den ersten Satz mit 2:6 abgeben musste. Der zweite Satz war von Beginn an ausgeglichen und jedes Spiel hart umkämpft. Entscheidend war das 9. Spiel beim Stand von 4:4. Sabine hatte, genau wie ihre Gegnerin, mehrfach die Chance, das 5:4 „zu machen“, letztlich war es aber die Niederländerin, die 5:4 in Führung ging und anschließend mit eigenem Aufschlag denn zweiten Satz mit 6:4 gewann und nach einem Sieg im Halbfinale gegen Landsfrau M. Buis (6:4/6:4) erst im Finale von Y. Kamiji (JPN) gestoppt wurde. Sabine haderte nach dem Match mit einigen strittigen Entscheidungen des Stuhlschiedsrichters. Ihr Pech war, dass das Match ausgerechnet auf einem Platz ohne „Hawk Eye“ stattfand, was den Spielerinnen bei strittigen Bällen einen „Videobeweis“ ermöglicht hätte und eine Korrektur eventueller Fehlentscheidungen. Mit Doppelpartnerin K. Montjane (RSA) hatten sie gegen De Groot/ Buis sowohl im ersten wie auch im zweiten Satz zwar Chancen, konnten diese aber letztlich nicht nutzen, sodass das Match in zwei Sätzen (3:6/2:6) gegen die an Nummer 1 gesetzten und späteren Turniersiegerinnen aus den Niederlanden verloren ging. Wie bereits in Wimbledon wurde Sabine auch bei den US Open vom Hannoveraner und Ex-ATP-Profi Ingo Herzgerodt betreut. Auch wenn das Ergebnis in New York ein anderes war als sich die beiden erhofft hatten, so wurde nach Wimbledon auch bei den US Open deutlich, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert.
Arbeiten gut zusammen: Ingo Herzgerodt und Sabine

Australian Open (ITFGS), Melbourne, Australien

vom 25. - 28. Jan

Mit starker Leistung ins Einzelhalbfinale

Mit ihrem kleinen Team Dennis Vogt (Coach) und dem australischen Trainer Greg Crump, der sie schon 2016 unterstützt hatte, konnte Sabine mit ihrem Saisonstart 2017 zufrieden sein und das trotz einer nicht unbedingt glücklichen Auslosung. Wie üblich wurden die aktuelle Nummer 1 (J. Griffioen, NED) und die Nummer 2 (Yui Kamiji, JPN) gesetzt und die anderen sechs Damen zugelost. Die Gruppe 1 mit Jiske Griffioen (gesetzt), Aniek Van Koot, De Groot (alle NED) und Sabine eine extrem starke Gruppe. Erste Gegnerin (Viertelfinale) war die „Aufsteigerin“ des Jahres 2016, Diede de Groot. „Ein harter Brocken, ich mag ihre Spielweise nicht: sie macht sehr viel Druck und ist extrem schnell.“, so der Kommentar von Sabine. Gut vorbereitet und hoch konzentriert gelang Sabine gegen die Niederländerin de Groot mit einem überzeugenden 6:4 6:3 Sieg der Einzug ins Halbfinale und damit war sie gegen die aktuelle Weltranglistenersten Jiske Griffeon (NED) gefordert. In dem Halbfinale gegen Jiske Griffioen (NED) zeigte Sabine von Beginn an eine starke Leistung und konnte die Partie sehr ausgeglichen gestalten, letztlich gelangen der Niederländerin aber die entscheidenden Punkte und sie musste sich mit einer 2:6 und 1:6 geschlagen geben. Insgesamt ein guter Start in das Tennisjahr 2017. Nach ihrem deutlichen Sieg in Sydney über die Holländerinnen Van Koot und D. De Groot (ab nächster Woche auf Platz 3 der WRL) in Melbourne musste sie sich in beiden hochklassigen Turnieren nur J. Griffioen geschlagen geben. Nach der schwierigen zweiten Saisonhälfte 2016 eine besonders anerkennenswerte Leistung, wobei sie selbst unmittelbar nach dem Match twitterte: „Es sollte nicht sein, ich bin etwas enttäuscht, denn die Spiele waren viel enger als es das Ergebnis zeigt. Glückwunsch an Jiske und alles Gute für das Finale!“ Mit den Punkten aus Rio und den „Verlusten“ ihrer Mitkonkurrentinnen wird sie ihren aktuellen Ranglistenplatz 7 noch nicht verbessern können, aber der Abstand zwischen Platz 3 und Platz 7 (Ellerbrock) beträgt nur noch ca. 200 Punkte, der auf Platz 6 (A. Van Koot, NED) exakt 60 Punkte. Im Doppelhalbfinale mussten sich Sabine mit Partnerin K. Krüger gegen Kamiji (JPN)/De Groot (NED) mit 3:6/1:6 geschlagen geben. „Im ersten Satz konnte das deutsche Doppel gegen die Favoritinnen gut mithalten und vom Spielverlauf hätte das Ergebnis auch anders herum aussehen können, es fehlte etwas Glück!“, so der Kommentar von Sabines Coach De nnis Vogt.
noch mehr infos

Mein Blog

Man trifft sich immer mal wieder Sabine und „unser“ Boris
Greg Crump Dennis Vogt
Ingo Herzgerodt                         Artikel NW vom 11.07.2017
Gruppenfoto der Topp-Spieler Rollstuhltennis
Diede De Groot NED)
Ein gutes Team: Sabine und Ingo Herzgerodt

NEC Wheelchair Tennis Masters (GBR)

I TFMS vom 29. Nov - 03. Dez

Bitteres Saisonende für Sabine Freitag, 01. Dez

Für Sabine ist die Saison 2017 beendet. Beim Einzelmasters im englischen Loughborough zog sich die Bielefelderin in ihrem zweiten Gruppenspiel einen Muskelfaserriss im Bizeps des rechten Arms zu und musste schließlich in ihrem dritten Gruppenspiel aufgeben. Dabei hatte das Turnier so gut angefangen. Nach dem 6:4/6:4 am ersten Spieltag gegen Landsfrau K. Krüger hatte Sabine am Donnerstag die Weltranglistenerste Yui Kamiji (JPN) zwischenzeitlich am Rande einer Niederlage. Bis zu ihrer Verletzung ein Match auf absoluter Augenhöhe. Sabine brachte Kamiji in dem hochklassigen Match mit starken Ballwechseln und taktisch klugem und variablen Spiel immer wieder in Bedrängnis. Der 2. Spieltag wurde aber letztlich zu einem Wechselbad der Gefühle: „Gegen Yui lag ich 0:4 hinten, konnte den Satz noch drehen und mit 7:5 gewinnen. Beim Stand von 1:3 im zweiten Satz merkte ich dann bei einer Vorhand, dass etwas passiert ist, ab dem Zeitpunkt tat jeder Schlag weh.“ Die Bielefelderin nahm nach Satz zwei eine Verletzungspause. „In der teilte mir der Physio schon mit, dass er glaubte, ich hätte mir einen Muskelfaserriss im Bizeps zugezogen.“ Trotz Verletzung spielte Sabine das Match noch zu Ende, verhaltener, aber beim Stand von 3:5 hatte sie gute Chancen, auf 4:5 heranzukommen, verlor letztlich aber nach 2 Stunden und 10 Minuten Spielzeit mit 7:5/2:6/3:6. Damit war klar, dass das letzte Gruppenspiel gegen Aniek Van Koot (NED) entscheidend für den Einzug ins Halbfinale sein würde. „Für den Kopf war es schwierig. Du willst nicht aufgeben beim Masters, willst aber auch die nächste Saison nicht gefährden.“ Sabine entschied sich in Absprache mit der medizinischen Abteilung und entsprechender Behandlung schließlich für das Spiel gegen Van Koot. Hier kämpfte sie sich trotz der Verletzung bis in den Tiebreak, den sie schließlich unglücklich nach einer 5:3 Führung noch an die Niederländerin abgeben musste und so den ersten Satz mit 7:6(5) verlor. „Nachdem es sukzessive schlechter wurde, hat mir der Physio dann bei einer ‚medical time out’ nach Satz eins endgültig dazu geraten aufzugeben. Nachdem die Behandlung nur einen kurzen Effekt hatte, war klar, dass es keinen Sinn mehr hatte, noch weiter zu spielen. Selbst, wenn ich Satz zwei und drei noch gewonnen hätte, ich hätte kein weiteres Match mehr bestreiten können.“ Beim Stand von 6:7(5)/1:2 und einer Stunde und zehn Minuten Spielzeit gab Sabine schließlich schweren Herzens auf. „Viel frustrierender konnte die Saison nicht zu Ende gehen. Du kämpfst dich trotz der Verletzungssorgen der letzten Wochen wieder heran, bist auf einem guten Weg, wie schon in Wimbledon selbst gegen die Nummer 1 der Weltrangliste zu gewinnen und dann dieser Nackenschlag“, resümierte nach der Aufgabe eine sichtlich enttäuschte Sabine. Trotz dieser verständlichen Enttäuschung, insbesondere nach dem starken Match gegen Kamiji, kann Sabine stolz auf ihre Saison 2017 zurückblicken: Trotz Amputation und eingeschränkten Möglichkeiten, Turniere spielen zu können: 2x Grand –Slam-Finale (Roland Garros, Wimbledon), 1x Grand-Slam Halbfinale (Australian Open), Doppelfinale beim Masters. Die Verletzung wird Sabine zu einer mehrwöchigen Pause zwingen. Bleibt zu hoffen, dass sie rechtzeitig wieder fit ist, um die Saison 2018 in Australien zu beginnen. Am 8. Januar möchte Sabine sich dafür auf den Weg nach „down under“ machen.

Auftaktsieg im ersten Gruppenspiel Mittwoch, 29. Nov

Mit einem Tag Verspätung war Sabine gestern am Abend in der Universitätsstadt Loughborough mit ihrem Trainer Ingo Herzgerodt angekommen. Früh genug, um an der offiziellen Eröffnung und der Auslosung teilnehmen zu können und danach noch eine kleine Trainingseinheit zu absolvieren. Ein Masters hat den „Rang“ von Weltmeisterschaften in anderen Sportarten und das Teilnehmerfeld ist auf die besten acht Athleten der Einzelrangliste bei den Damen und den Herren beschränkt, die zunächst in zwei Gruppen gegeneinander spielen. Die beiden Bestplatzierten qualifizieren sich für das Halbfinale. Die jeweiligen Gewinner spielen um den Masters (Weltmeister) Titel. Im Gegensatz zu den Grand Slam wird auch der dritte Platz ausgespielt. Sabine an Nummer drei gesetzt spielt in Gruppe 1 mit Y. Kamiji (Japan), A. Van Koot (NED) und K. Krüger (GER). In ihrem ersten Gruppenspiel gewann sie heute gegen Landsfrau Katharina Krüger (6:4/6:4). Nächste Gegnerin ist morgen (Donnerstag) die Nummer 1 der Rangliste Yui Kamiji (JPN).
Ingo Herzgerodt Sabine

UNIQLO Wheelchair Doubles Masters (NED)

ITFMS vom 22. - 26. Nov

„Vizeweltmeistertitel“ für Sabine und Aniek Van Koot

Sonntag, 26. Nov 2017

Es sollte heute nicht sein, Aniek Van Koot (NED) und Sabine mussten Diede de Groot und Marjolein Buis (beide NED) den Turniersieg überlassen. Ungeachtet dieser Tatsache können sie stolz und zufrieden auf die letzten Tage beim Double Masters zurückblicken. Denn auch den ca. 250 300 Zuschauern des Finals wurde ein bis zum letzten Punkt spannendes Finale mit begeisternden Ballwechseln auf hohem Niveau geboten. Nachdem das deutsch-niederländische Doppel im ersten Satz beim Stand von 2:4 die Möglichkeit verpasste, auf 3:4 zu verkürzen und diesen Satz mit 2:6 abgeben musste, waren es Sabine und Aniek Van Koot, die nach einem 1:3 Rückstand im zweiten Satz mit 4:3 in Führung gingen. Nach einer längeren Zwangspause (Defekt an einem Rollstuhl) musste eine „kalte“ Sabine, die bisher auch im Finale mit ihrem starkem Aufschlagspiel überzeugt hatte, ein Break hinnehmen. Als dann trotz einer 40:15 Führung kein Rebreak (Aufschlag de Groot) und auch im nächsten Spiel die letzte Möglichkeit auf einen Satzgewinn (Aufschlagspiel Van Koot) nach langem Kampf nicht gelingen wollte, mussten sich Sabine und Aniek geschlagen geben. Schade, aber Sabine und Aniek Van Koot haben mit ihrem starken Auftritt überzeugt. Als „Nebeneffekt“ werden die gewonnenen Punkte als Runnerup natürlich den Stand von Sabines Punktekonto in der Rangliste um 2-3 Plätze verbessern. Bereits gestern hat Sabine sich nun auch endgültig für einen Start beim Einzelmasters (29.11. - 3.12.) entschieden. Sie wird am Dienstag, einen Tag später als ihre Konkurrenz, mit Coach Ingo Herzgerodt nach Großbritannien fliegen. „Mein Biokurs schreibt am Anreisetag noch eine Klausur, daher kann ich nicht eher weg.“ Inzwischen eine Situation, die Sabine kennt und eine gute Auslosung würde ihr mit Sicherheit helfen, gut in das Turnier in Loughborough zu starten.

Sabine und Aniek Van Koot spielen sich ins Finale

Samstag, 25. Nov

Mit einem verdienten Zweisatzsieg (6:3/6:4) gegen L. Shuker (GBR) und D. Mathewson (USA) haben Sabine und Aniek Van Koot (NED) beim Doppelmasters (Weltmeisterschaft) in Bemmel (NED) das Finale erreicht und werden morgen (ab ca. 13 Uhr) versuchen, sich für das 1:6/4:6 im ersten Gruppenspiel gegen de Groot/M. Buis (beide NED) zu „revanchieren“, die sich im zweiten Halbfinale (nach fast drei Stunden) in drei Sätzen (6:2/5:7/6:2) gegen C. Famin (FRA)/K. Montjane (RSA) durchsetzen konnten. Nach einer kurzen Anlaufphase hatten Sabine und Partnerin A. Van Koot zu ihrem Spiel gefunden und es gelang ihnen zunehmend, nicht nur das Match zu bestimmen, sondern auch an den entscheidenden Stellen des Halbfinals gegen das stark aufspielende britisch-amerikanische Doppel ihre Punkte zu machen. Shuker/Mathewson waren die erwartet starken Gegnerinnen, hatten sie sich doch als Erstplatzierte ihrer Gruppe für das Halbfinale qualifiziert. Der bisherige Erfolg von Van Koot und Sabine ist unter den gegebenen Umständen unerwartet: beide hatten vor dem Event noch nie zusammen im Doppel gespielt, benötigten daher auch das erste Spiel der Gruppenmatches, um in das Turnier zu finden. „Das erste Spiel mussten wir viel ausprobieren, um uns zu organisieren. Aniek und ich kennen uns schon lange, verstehen uns vor allem auch gut neben dem Platz. Das ist enorm wichtig und hat dazu beigetragen, dass wir gerade mit diesem Druck gut umgehen und bisher unser bestes Tennis abrufen konnten.“, so Sabine. Heute haben Sabine und Aniek gegen starke und gut eingespielte Gegnerinnen noch besser miteinander harmoniert und ein überzeugendes Match „abgeliefert“.

Sabine erreicht mit Partner Aniek Van Koot (NED) das

Halbfinale Freitag, 24. Nov

Sabine hat heute mit ihrer Partnerin Aniek Van Koot (NED) das Halbfinale beim Masters (Weltmeisterschaften) in Bemmel (NED) erreicht. Das an Nummer 3 gesetzte deutsch-niederländische Doppel musste sich zwar gestern im ersten Match der Gruppenspiele mit 1:6/4:6 gegen das an Nummer 1 gesetzte Doppel de Groot/Buis (beide NED) geschlagen geben, konnten sich aber heute mit einem 6:2/6:1 Sieg gegen K. Krüger (GER)/G. Capocci (ITA) für die Runde der letzten Vier qualifizieren. Halbfinalgegnerinnen sind L. Suker (GBR) und D. Mathewson (USA). Das über weite Strecken auf hohem Niveau gespielte Gruppenspiel gegen de Groot/Buis spiegelt vom Ergebnis zumindest nicht im ersten Satz - den wirklichen Spielverlauf wieder. Die Spiele waren „eng“, aber in den entscheidenden Momenten machte sich das gewohnte Zusammenspiel zwischen de Groot /Buis bemerkbar. Deutlich besser harmonierten Ellerbrock/ V. Koot schon im zweiten Satz und hätten diesen auch durchaus für sich entscheiden können. Auf jeden Fall haben Sabine und Aniek Van Koot morgen (Samstag) eine reelle Chance, dass Finale zu erreichen und dann die Möglichkeit, sich zu revanchieren, denn es wäre mehr als ein Wunder, wenn de Groot/Buis ihr Halbfinale gegen Montjane (RSA)/Famin (FRA) nicht gewinnen würden.
Sabine und Aniek Van Koot (NED)
Foto ITF
von links: M. Buis und D. de Groot (beide NED)
Video Matchball HF
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